Blue Origin und Lunar Resources stellen Solarpaneele aus gefälschtem Mondsand her

Der Aufbau einer permanenten Mondbasis birgt viele Herausforderungen, und Blue Origin und Lunar Resources haben eine davon in Angriff genommen: die Herstellung von Solarpanelen aus Sand, der dem Mondboden ähnelt. In einem Artikel beschreibt The Verge, wie diese irdische Entwicklung der Menschheit helfen könnte, Energie auf dem Mond und vielleicht eines Tages auch auf anderen Himmelskörpern zu erzeugen.

Jeff Bezos‘ Blue Origins stellte diesen Monat ein Projekt vor, bei dem Solarzellen durch die Verarbeitung von Mondsand hergestellt werden könnten. Das Unternehmen führte eine geschmolzene Regolith-Elektrolyse an nachgebautem Mondsand durch, um Sauerstoffmoleküle unter anderem aus Eisen, Silizium und Aluminium herauszulösen; alles Elemente, die auf der Mondoberfläche vorkommen. Die Rohstoffe können dann vor Ort zur Herstellung von Solarzellen für die Stromversorgung einer Mondbasis verwendet werden. Als angenehmer Nebeneffekt behauptet das Raumfahrtunternehmen, dass bei dieser Form der Produktion kein Abfall entsteht und kein Wasser benötigt wird. Sie könnte also auch die Produktion von Solarzellen auf der Erde unterstützen.

Lunar Resources scheint diese Technik schon seit einiger Zeit zu nutzen. Ursprünglich wurde das Verfahren speziell zur Gewinnung von Sauerstoff von der Mondoberfläche entwickelt, offensichtlich um die dort stationierten Menschen mit Sauerstoff zu versorgen. Doch die „Abfallprodukte“ erwiesen sich als mindestens ebenso wertvoll.

Jetzt werden Sie vielleicht denken, warum nicht einfach Solarzellen auf den Mond bringen. Natürlich kann man das, obwohl der Transport aller möglichen Materialien eine Menge Geld und Ressourcen kostet. Außerdem besteht die Herausforderung darin, eine sich selbst versorgende Basis zu errichten, eine Art Übungsgelände für die weitere Erforschung unseres Sonnensystems und vielleicht eines Tages darüber hinaus.

Abgesehen davon müssen einige Dinge ohnehin zum Mond transportiert werden. Die Elektrolyse des geschmolzenen Regoliths erfolgt schließlich in komplizierten Maschinen, einschließlich eines speziellen Ofens, der Temperaturen von etwa 1.500 Grad Celsius erreichen muss. Der kann nicht einfach aus Mondrohstoffen gebaut werden.

Letztlich ist dies nur ein erster Schritt auf dem Weg zu einer permanenten, sich selbst versorgenden Weltraumbasis. Bislang wurden die Tests mit irdischen Geräten auf der Grundlage von simuliertem Mondsand durchgeführt; auf der Erde gibt es nicht genug von diesem Rohstoff, um seine Wirksamkeit auf echtem Mondsand zu testen. Es bleibt daher vorerst abzuwarten, ob und wann diese Technologie tatsächlich anwendbar sein wird.

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